Mittwoch, 6. Januar 2010

Sofonisba Anguissola

Drei Schwestern beim Schachspiel

Sofonisba Anguissola wurde wahrscheinlich 1532 in Cremona geboren und war eines von sieben Kindern, sechs Mädchen und einem Jungen. Alle wurden von ihrem aufgeklärten Vater, einem Leder- und Seidenhändler, im Geist der Renaissance erzogen. Zwei seiner Töchter schickte der Vater gar zu einer dreijährigen Ausbildung bei dem bekannten Maler Bernadino Campi.

Drei Kinder mit Hund

Die fortschrittliche Einstellung ihres Vaters und des bekannten Malers trugen dazu bei, dass eine malerische Ausbildung für Frauen künftig akzeptiert wurde. Trotzdem erlaubte man dem weiblichen Geschlecht nicht, zur Ausbildung in eine Werkstatt zu gehen und dort Seite an Seite mit den Männern zu arbeiten. Außerdem waren die Frauen in der Wahl ihres Sujets eingeschränkt. Männliche Akte beispielsweise waren nicht erlaubt.

Sofonisba spezialisierte sich also auf die Porträtmalerei: Ihr Talent zeigte sich in einem frühen Doppelporträt mit dem Titel "Bernadino Campi malt Sofonisba Anguissola".

Anguissolas einzigartiger Stil war auch von historischem Einfluss. Zum einen durchbrach sie die rigide Konventionalität der Porträtkunst, zum anderen sorgte ihr einfühlsamer Blick für eine verblüffende Ähnlichkeit des Porträts mit dem Modell. In ihren zahllosen Selbstporträts hebt sie hingegen ganz zeitgemäß Bescheidenheit und Tugend hervor.

Anguissolas Talent machte sie in ganz Europa bekannt. Künstler wie Michelangelo oder van Dyck besuchten sie zu Beginn (1554) bzw. am Ende (1623) ihrer Karriere.

Dazwischen war sie vom spanischen König Philipp II. zur Hofmalerin ernannt worden und Hofdame zweier Königinnen.

Isabella de Valois

Bezahlt wurde sie übrigens als Hofdame. Ihr Stand als Adlige verbot ihr, ihre Werke zu verkaufen, und so verschenkte sie dieses stets.

1625 starb sie in Palermo.

1 Kommentar:

  1. Danke,
    für Deinen lieben Kommentar. Leider verstehe ich nicht viel von Kunst, aber Deine Bilder sind sehr ausdrucksstark.
    LG
    Jeannette

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