Donnerstag, 26. November 2009

Ernst Moritz Arndt

... wurde am 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf Rügen geboren und war ein deutscher Schriftsteller und Abgeordneter der Frankfurter Nationversammlung. In seiner Frühzeit kämpfte er gegen das Leibeigentum und erreichte die Abschaffung im schwedischen Pommern. Später widmete er sich hauptsächlich der Mobilisierunggegen die Besatzung Deutschlands gegen Napoleon, wozu er in der Erweckung eines deutschen Nationalgefühls das geeignete Mittel sah. Er war Professor in Greifswald (die dortige Universität trägt seinen Namen), musste wegen seiner antifranzösischen Propaganda jedoch vorübergehend flüchten.

Ernst Moritz Arndt gilt als einer der bedeutendsten Lyriker der Epoche der Freiheitskriege. Er wird jedoch sehr unterschiedlich beurteilt: einerseits positiv als Demokrat und eutscher Patriot, anderseits negativ als Nationalist und Antisemit.

Trotz aller Widersprüche zählen seine Märchen, die eigentlich mehr Sagen und vom Aberglauben getragene Geschichten von der Insel Rügen und Vorpommern sind und an seine erlebnisreiche Kindheit und Jugend auf Rügen und im vorpommerschen Raum erinnern, zu seinen besten Werken.

Zu ihnen gehört die Geschichte der Prinzessin Svanvithe...

Montag, 23. November 2009

Blauer Himmel

Heiter blick' ich, ohne Reue
In des Himmels reine Bläue,
Zu der Sterne lichtem Gold.
Ist der Himmel, ist die Freundschaft,
Ist die Liebe mir doch hold.
Laure, mein Schicksal, laure!

Keine Stürme, keine Schmerzen,
Heit're Ruh' im vollen Herzen,
Kann es aber anders sein?
Blauer Himmel, treue Freundschaft,
Reiche Liebe sind ja mein.
Laure, mein Schicksal, laure!

Hat das Schicksal arge Tücke,
Sieh', ich fürchte nichts vom Glücke,
Heiter bin ich, wie die Luft.
Mein der Himmel, mein die Freundschaft,
Mein die Liebe bis zur Gruft.
Laure, mein Schicksal, laure!

(Adalbert von Chamisso)

Foto: kalos zauberbuch

Montag, 9. November 2009

Paul Müller-Kaempff (1861 bis 1941)

Der Maler Paul Müller-Kaempff trat nachweislich mit seinen Bildern erstmals im April 1888 an die Öffentlichkeit, als er im Magdeburger Dom im Rahmen der Frühjahrsausstellung des Magdeburger Kunstvereins zwei Gemälde ausstellen konnte.



Winterlandschaft mit Mühle


Seine künstlerische Entwicklung ist eng mit dem Ort Ahrenshoop verknüpft. Ob er aber tatsächlich Ahrenshoop nun wirklich zufällig entdeckt hat, so wie er es in seinen Erinnerungen (nachzulesen im Juliheft der Mecklenburgischen Monatshefte 1926) selber beschreibt, ist eher unwahrscheinlich. Denn schon sein Lehrer in Berlin, Hans Frederik Gude (1825 bis 1903), bei dem Müller-Kaempff von 1886 bis 1888 Meisterschüler gewesen ist, galt zwar als Norwegenmaler, aber darüber hinaus hat er sich nachweislich bereits ab 1883 mit der deutschen Ostseeregion beschäftigt, und gerade in der Zeit von 1886 bis 1888 sind mehrere Malaufenthalte von Gude auf Rügen, der Insel Vilm und Usedom belegt. Und es ist wohl naheliegend, dass Gude seinen Meisterschülern von der reichen Motivauswahl der Ostseeregion berichtete. Vielleicht hat Müller-Kaempff ihn sogar bei diesen Studienreisen begleitet! Bisher gibt es hierfür noch keine Belege, die diese Vermutung bestätigen könnten. Aber mit Sicherheit hat Müller-Kaempff diese Verbundenheit seines Lehrers mit der Natur des Ostseeraumes geprägt, so dass er sich auf die Suche nach einem neuen und weitestgehend abgeschiedenen Ort gemacht hat, den er letztendlich mit Ahrenshoop auch fand. Der Ort war zur damaligen Zeit nur schwer und mühsam zu erreichen, am besten ging es noch auf dem Wasserweg von Ribnitz über Wustrow nach Althagen. Auf dem Landweg war Ahrenshoop nur mit einer Postkutsche zu besuchen. Diese musste sich über sandige Feldwege mühsam nach Ahrenshoop durchkämpfen. Im Winter war der Landweg oft nicht passierbar.

Ahrenshooper Hof mit Ziehbrunnen am Wiesenweg

Paul Müller-Kaempff war die bestimmende Persönlichkeit der Gründungsmitglieder der Ahrenshooper Künstlerkolonie, auch wenn er nicht der erste Maler in Ahrenshoop gewesen ist. Aber erst durch ihn und seine organisatorischen und künstlerischen Aktivitäten entwickelte sich Ahrenshoop von einem verschlafenen unbekannten Fischerdorf zu einer überregionalen Künstlerkolonie.

Zudem unterrichtete er Malschüler und vor allem Malschülerinnen und eröffnete für sie 1894 eine Malschule mit angeschlossener Pension. In seiner Malschule überwogen die Schülerinnen, da sie im Gegensatz zum Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland staatliche Kunstakademien nicht besuchen durften. So blieb ihnen nichts weiter übrig, als sich an privaten Malschulen einzuschreiben, um eine künstlerische Ausbildung zu erhalten.

Müller-Kaempff war als Landschaftsmaler sehr erfolgreich. Er zählte ausgangs des 19. Jahrhunderts zu den fortschrittlichsten und bekanntesten Landschaftsmalern und somit zur Avantgarde seiner Zeit.

Mit seinen Malutensilien durchstreifte er ca. 30 Jahre lang die nähere und weitere Ahrenshooper Landschaft, nie müde werdend, immer wieder mit den gleichen Motiven, die Stimmung und Schönheit der Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten in seinen zahlreichen Werken festzuhalten.

Er stellte die Ahrenshooper Motive im Wechsel der verschiedensten Jahreszeiten dar und versuchte die Stimmung der Landschaft, im schnellen Wechselspiel von Licht und Wetter, einzufangen. Wind, Wasser und Sand sind die Reize der Ahrenshooper Landschaft.

Hofstelle mit Kornfeld am Saaler Bodden

An verwendeten Motiven sind die Küste des Meeres mit der stürmischen und ruhigen See, den Uferbereich mit den vom Sturm und Wetter gezeichneten Windflüchtern, den weiten und hohen Himmel, das Hohe Ufer, die Ahrenshooper Mühle, Dünen mit üppiger und blühender Vegetation, die weiträumige Boddenlandschaft, den Ort mit den wie geduckt in der Landschaft wirkenden Katen, Scheunen, Stallgebäuden und Gehöften, stille Felder, Wiesen und Gärten oder den Darsswald im kleinen und großen Ausschnitt zu finden. Das offene Meer wurde von Müller-Kaempff selten dargestellt. Der Übergangsbereich zwischen Meer und Ufer wird dagegen vom Künstler sehr zahlreich in vielen Bildern als Motiv ausgewählt.

Herbststurm am Weststrand

Windflüchter am Darsser Weststrand

Auch die von der Jahreszeit abhängige Stimmung des Darsswaldes wird in zahlreich bekannt gewordenen Waldgemälden erfasst. Müller-Kaempff beschäftigte sich in seinen Waldbildern sowohl mit dem Waldrand als auch mit dem Inneren des Waldes. Häufig kann man eine sonnenüberflutete Lichtung erkennen.

Lichte Stimmung im Darss mit altem Wassergraben

Sommerliche Lichtung im Vordarss mit kleiner Lichtung

Sonnenüberflutete Waldlichtung im Darsser Wald

Paul Müller-Kaempffs künstlerisches Schaffen ist nicht immer bedeutungsvoll. Manchmal wirken seine Bilder ein wenig trivial, aber sie sind doch von einer Aussagekraft, die nachhaltigen Wert behalten hat.

(Quelle: Dr. Konrad Mahlfeld)

Montag, 2. November 2009

Der Wald

O Wald mit deinen Hallen,
So kühn und hoch gebaut,
Mit deinem linden Säuseln,
Mit deinem Sturmeslaut. -

Will meine Kraft ermatten,
Ist mir die Brust erschlafft,
Du gibst mir Luft und Schatten
Und neue Lebenskraft. -

In deinem heil'gen Wehen
Vergeß ich all mein Leid,
Wird mir der Odem freier,
Wird mir die Seele weit. -

(Heinrich Kämpchen)

Vielen Dank an Kathrin, deren zauberhaftes Foto ich verwenden durfte.